Es ist 7.30 Uhr. Ich sitze noch etwas verschlafen auf der Brüstung meines Balkons und beobachte fasziniert, wie die Sonne langsam hinter den Bergen auftaucht. Die Luft ist im Vergleich zu den eisigen Temperaturen in Deutschland schon angenehm mild und Nebelschwaden haben sich in der Nacht im ganzen Tal ausgebreitet. Noch verstecken sie, was sich darunter verbirgt, doch mit der Zeit löst sich der Nebel hin zum Meer auf und gibt die wunderschöne Hügellandschaft der Algarve preis. Zwischen all den Bäumen blitzt vereinzelt das typische Weiß der hiesigen Häuser hindurch und mitten in dieser einzigartigen Natur liegt das Mayla-Surfhouse; unser Zuhause für die kommenden 10 Tage. Während langsam am Horizont auch der Atlantik auftaucht, habe ich Zeit Gott die vor uns liegende Woche hinzulegen und bin voll Dankbarkeit und Vorfreude auf all das, was kommen wird.

Ein paar Tage später fahren wir nach einem sehr vielfältigen Frühstück zum Surfen in den Süden. Die erste Surfsession haben wir bereits hinter uns und wir machen es uns am Strand gemütlich. Ein paar von uns holen den Fußball heraus und wir fangen an uns diesen manchmal mehr, manchmal weniger kunstvoll hin und her zu spielen. Nach kurzer Zeit bemerken wir einen Jungen, der gerade vom Surfen aus dem Wasser kommt und uns neugierig beobachtet. Kurzentschlossen spielen wir ihm den Ball zu und er steigt begeistert mit ins Spiel ein. Die fehlende gemeinsame Sprache ist kein Hindernis, denn wir haben ja den Sport der uns verbindet. Ich persönlich bin begeistert und dankbar für jede einzelne„zufällige“ Begegnung dieser Art und bete, dass wir in welcher Form auch immer einen kleinen Unterschied machen konnten.

Begeistert und doch auch mit ein wenig müden Gliedern paddle ich am letzten Tag in Richtung des Line Ups und platziere mich neben den anderen Surfern. Es ist ein Tag an dem ich es öfters als sonst auf die grünen Wellen schaffe, jedoch bleibt das nicht das einprägsamste an dieser Zeit im Wasser. Es ist diese Begegnung mit Gott, wie sie mir so oft im Wasser passiert. Dieser Moment indem ich immer noch zwischen den zahlreichen Surfern sitze, aber eigentlich nur noch die Wellen, den Sandgeruch, die warme Sonne und die grünbewachsenen und von Blumen übersäten Kliffs wahrnehme und meine Seele vor Ehrfurcht und Dankbarkeit innerlich das jubilieren beginnt. Der Moment in dem mir bewusst wird, dass ich mitten in der rauen, aber auch genialen Schöpfung Gottes sitze und ich gar nicht anders kann als Gott innerlich dafür zu loben und ein Lobpreislied nach dem anderen vor mich hinzusingen. In dieser Begegnung wird mir Gottes liebevolle Zuwendung und Gegenwart bewusst und als sich mein Blick wieder für die anderen Surfer lichtet, die ich inzwischen dauerangrinse, frage ich mich, ob Sie auch etwas spüren von diesem liebevollen Vater und Schöpfer, der diesen riesen Wellenspielplatz zur Verfügung stellt. Diese Momente sind es schon seit meinen Surfanfängen, die für mich das Surfen und Gott so tief zusammenbringen.

Vermutlich würde hier heute jeder von uns begeistert von anderen Erlebnissen erzählen, doch mich haben diese Momente unseres Surftrips besonders fasziniert und ich möchte uns alle heute erneut damit ermutigen und herausfordern.

Lasst uns im Alltag ein offenes Auge für Gottes Schöpfung haben und diese bewusst wahrnehmen. Auch wenn Gott selbst für uns nicht sichtbar ist, können wir in seiner Schöpfung seine Größe und Macht erkennen und begreifen. (vgl. Röm. 1,20) Er hat sich uns selbst bewusst in seiner Schöpfung offenbart, sodass wir ihn täglich auch im Kleinen wahrnehmen können und wir dadurch in unserem Glauben gefestigt werden.

Lasst uns unsere Herzen aber auch ganz gezielt öffnen für die Menschen, die Gott uns über den Weg schickt. Dies können sowohl Menschen sein, mit denen wir täglich zu tun haben, aber auch Menschen, denen wir nur kurz im Line Up begegnen. Ich bete heute, dass jeder von uns in dem Umfeld, in das Gott dich und mich stellt, ein Zeugnis sein kann für seine unbegreiflich tiefe Liebe, dass Menschen allein durch unser Verhalten zum Nachdenken angeregt werden und sie die Möglichkeit bekommen Jesus näher kennen zu lernen.

Die Zeit in Portugal ist so schnell vergangen, dass wir kaum in Aljezur angekommen, schon wieder im Flieger zurück nach Deutschland sitzen. Doch im Gepäck haben wir …

… 10 Tage, in denen wir Gottes Schöpfung im und am Meer, in Sonnenauf- und –untergängen, in einzigartigen Blüten, mächtigen Bäumen oder nächtlichem Vogelgezwitscher erleben und genießen durften und wir IHN im Lobpreis dafür preisen konnten.

… eine Zeit, in der wir eine geniale Gemeinschaft erlebt haben, die Raum gab für viele Späße, persönliche Gespräche und in der es selbstverständlich war aufeinander zu achten!

… viele Surfsessions, die uns Geduld gelehrt haben, wir mit Frustration umgehen mussten, wir abergenauso auch gemeinsam Erfolge feiern konnten.

… viele neue Freunde, welche wir in der kurzen Zeit & in einer genialen Atmosphäre kennenlernen durften und die wir immer wieder mit einpacken würden. 🙂

Ein dickes DANKESCHÖN an alle, die diese Zeit einzigartig gemacht haben!

Empfohlene Beiträge

Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert